In der Vereinschronik geblättert...

In unserer ehemaligen Grenzgemeinde Bruchmühlbach, am Fusse der Sickinger Höhe, fasste der Schießsport erst im Jahre 1954 festen Fuss. Ob früher schon einmal in unserer Gemeinde ein Schützenverein bestand ist unwahrscheinlich, auf jeden Fall nicht mehr nachweisbar.

Im Jahre 1954 traten erstmals Männer auf, um einen Schützenverein zu gründen. Schwere Zeiten der Vergangenheit, wie Kriege und Zusammenbruch wirkten sich bei der Gründung des Vereins erschwerend aus. So ist es auch zu verstehen, dass es drei Versammlungen bedurfte, bis endlich der Schützenverein St. Hubertus am 5. Dezember 1954 im Gasthaus Kehrer gegründet wurde.

Die Gründungsmitglieder, an der Zahl neun, waren damals: Bußer Heinz, Busch Helmut, Frank Norbert, Fuhrmann Edgar, Kadel Karl, Kehrer Hermann, Schanne Thomas, Schmitt Helmut und Spanier Hans.

Das Band der schützenbrüderlichen Kameradschaft, Idealismus und Opferbereitschaft, prägten seit dieser Zeit das Vereinsleben. Zurzeit hat der Verein über 200 Mitglieder und die Tendenz steigt weiter an. Wenn wir auch nicht der älteste Verein im Ort sind, dürften wir uns aber zu einem der Aktivsten zählen. Mit Stolz können wir auf die Vergangenheit zurückblicken und mit Optimismus in die Zukunft schauen.

Anfangs stellte uns die Gemeinde Kellerräume in der Turnhalle zur Verfügung. Doch das große Ziel von uns allen war der Bau eines Schützenhauses und einer Schießanlage. Dafür musste erst einmal gespart werden. Doch auch dieses Problem sollte sich im Laufe der nächsten Jahrzehnte lösen. Bereits im August 1975 wurde die EInweihung des Schützenhauses mit Schießanlage gefeiert. Dies war jedoch nur durch den unermüdlichen Tatendrang der Mitglieder möglich.

Heute verfügen wir an unserem Schützenhaus über eine eigene Schießanlage mit 10 Luftdruckwaffenständen mit elektrischen Scheibenzuganlagen, je 5 Duell- und Präzisionsschießständen für Pistole und Revolver bis Kaliber 45 und vier 50-Meter-Stände für Klein- und Großkalibergewehr mit modernster computergesteuerter Anzeige- und Auswertetechnik.

Einige Mitglieder sind in den letzten Jahren bei überregionalen Wettkämpfen sehr erfolgreich gewesen. Besonders zu erwähnen ist der Titel des Vizebundesschützenkönigs, den Günter Dietz im Jahr 2001 in Oldenburg erzielte, und dies mit der Luftpistole gegen eine Dominanz der Luftgewehre. Auf diesen Titel sind nicht nur der Verein, sondern der ganze Schützenkreis und die Gemeinde immer noch stolz. Des Weiteren kann der Verein auf viele andere, sehr erfolgreiche Schießleistungen seiner Mitglieder zurückblicken. In den verschiedenen Disziplinen wurden viele Kreis- und Landesmeister-Titel errungen. Hinzu kommen Teilnahmen und vordere Platzierungen bei den Deutschen Meisterschaften. Aber auch in den einzelnen Rundenkämpfen sind die Mannschaften unseres Vereins in den höhreren Ligen vertreten und erfolgreich.

Ein weiterer Höhepunkt in der Vereinsgeschichte war die Gründung einer Bogenabteilung im Jahre 1991. Zur Ausübung des Bogensports wurde 1997 nördlich des Vereinsgeländes ein Wiesengrundstück hinzugekauft, auf welchem 1998 eine Bogensportanlage in Betrieb genommen werden konnte. Besonders die Bogenschützen haben sich in den letzten Jahren durch Erfolge auf Landesebene und darüber hinaus hervorgetan.

Zu guter Letzt wurde 2001 eine Böllergruppe gegründet. Hiermit will der Verein an alte Traditionen anknüpfen und das Brauchtum des Böllerns bei Festivitäten wieder ins Leben rufen gemäß §3 der Vereinssatzung, in dem es heißt:
" Zweck des Vereins ist die Ausübung des Schießens auf sportlicher Grundlage, sowie des Abhaltens von Veranstaltungen zur Pflege und Erhaltung des Brauchtums im Allgemeinen und des Schützenbrauchtums im Besonderen".

Stolz ist der Verein auch auf die Tatsache, dass zum 50-jährigen Jubiläum, dank großzügiger Spenden, endlich eine Vereinsstandarte erworben werden konnte, welche am Jubiläumstag festlich eingeweiht wurde.

Herbst 2019: Die Dachsanierung (seit Jahren ein immer wiederkehrendes Thema) wird notwendig.
Grund: Stark verzogene und zum Teil gebrochene Nagelbinder. Die Dacheindeckung besteht noch aus asbesthaltigen Wellplatten. Erste Kostenschätzungen gehen von 37 Tsd. Euro aus.
Aus diesem Grund erfolgt erstmalig in der Vereinsgeschichte im Dezember 2019 ein Spendenaufruf an alle Mitglieder.

18.März 2020: Auf Grund der Corona Pandemie Covid 19 werden alle Gaststätten und Vereinsheime geschlossen. Sportliche Aktivitäten sind bis auf weiteres untersagt.

Die für März geplante Generalversammlung muss verschoben werden. Das beliebte Ostereierschießen fällt aus.

Die gebotenen Kontaktaktbeschränkungen behindern die Planung und Auftragsvergabe für die Dachsanierung.

23.Juni 2020: Der Schießbetrieb darf unter Auflagen, wie reduzierte Schießstände und Hygienekonzept wieder aufgenommen werden.

Ab 20.August 2020 wird die Terrasse über den Verkaufswagen bewirtet.

Es geht los!

29.August: Mit der Demontage der Decke im Gastraum und Treppenhaus wird gestartet.

2.September: das Gerüst wird aufgebaut.

5.September: Firma Berthold Stenger (unser Berti) baut die Asbestplatten ab.

7.September: Für die Demontage der alten und Aufbau der neuen Nagelbinder ist die Firma Peifer, Wallhalben beauftragt. Diese deckt auch am 12.September das Dach mit den neuen Sandwichplatten ein.

Richtspruch

Mit Gunst und Verlaub!
Die Feierstunde hat geschlagen,
es ruhet die geübte Hand.
Nach harten, arbeitsreichen Tagen
grüßt stolz der Richtbaum nun ins Land.
Und stolz und froh ist jeder heute,
der tüchtig mit am Werk gebaut.
Es waren wack´re Handwerksleute,
die fest auf ihre Kunst vertraut.

Drum wünsche ich, so gut ich´s kann,
so kräftig wie ein Zimmermann,
mit stolz empor gehobnem Blick
dem Schützenhause recht viel Glück.


Wir bitten Gott, der in Gefahren
uns allzeit so treu bewahrt,
er mög´ das Bauwerk hier bewahren
vor Not und Schaden aller Art.
Nun nehm´ ich froh das Glas zur Hand,
gefüllt mit Wein bis an den Rand,
mit feurigem Saft der Reben
will jedermann die Ehr´ ich geben,
wie sich´s nach altem Brauch gebührt,
wenn so ein Bau ist aufgeführt.
Das erste Glas den Vereinsmitgliedern:
Hoch sollen sie leben,
Hoch, Hoch, Hoch!
Ein zweites Glas schenk´ ich mir nun ein,
um es den Gästen hier zu weih´n.
Hoch leben alle, die hier stehen,
durch deren Hilfe es geschehen!
Hoch, Hoch, Hoch!

Das dritte Glas mach´ ich nun voll,
das allen Handwerkern gelten soll,
dass bis hierher der Bau gedieh´
Frieden und Glück begleite sie!
Hoch, Hoch, Hoch!
Nun ist das Glas wohl ausgeleert
Und weiter für mich nichts mehr wert,
drum werf´ ich es zu Boden nieder,
zerschmettert braucht es keiner wieder.
Doch Scherben bedeuten Glück und Segen
Den Schützenfreunden auf allen Wegen!

Bruchmühlbach, den 12.September 2020

Holzbau Peifer GmbH
Wallhalben

3.Oktober 2020: An Stelle des Königsschießens findet die Generalversammlung statt. Nachdem Richard Dörr 10 Jahre den Verein geführt hat, damit auch sein anfängliches Versprechen das Amt 10 Jahre auszuüben eingelöst hat, stellt er sich für diese Aufgabe nicht mehr zur Wahl. Monika Klug wird neu als Chefin gewählt. Für die Fertigstellung der Renovierungsarbeiten ist weiterhin Richard Dörr verantwortlich.

2.November 2020: Erneute Beschränkung des öffentlichen Lebens. Wieder sind alle Sportstätten und jegliche Gastronomie geschlossen.

Die Renovierungsarbeiten laufen unter Einhaltung der Corona-Maßnahmen weiter und sind im Februar 2021 weitgehend abgeschlossen.

Wenn wir schon dran sind, wird das auch noch gemacht!

An Bedarf und Ideen fehlt es nicht: Neue Decke im Gastraum, Heizkörper, Fensterbänke, Decke im Flur und Treppenhaus, elektrische Installation, Dämmung der Rolladenkästen, Gastraum wird neu mit Putz überzogen, Boden im Gastraum wird teilweise ausgebessert und neu aufbereitet, die Treppenstufen zu den Schießständen werden abgeschliffen und lackiert, das Mobiliar wird einer Pflegekur unterzogen. Das alte Wirtshausschild wird gegen ein massives Holzexemplar ausgetauscht. Der Kamin für die Heizung wird mit Edelstahlrohren ausgekleidet und bekommt auch eine Edelstahlabdeckung.
Der Gastraum wird neu gestaltet. So entsteht eine ansprechende Sitzecke ( manche reden von Lounge), Spielecke für Darts und als Krönung eine Whisky Ecke.

Die Erbauer des Schützenhauses haben anfangs der 1970er Jahre die Messlatte hoch angesetzt. Bruchmühlbach konnte auf sein Vereinsheim stolz sein.
Richard Dörr hat mit seiner Mannschaft die Tradition gewahrt. Jetzt liegt die Messlatte wieder sehr hoch. Ganz sicher muss man lange suchen. um solch ein Vereinsheim vorzufinden.

Unterstützende Firmen und Privatpersonen:

Fa. Berthold Stenger
Fa. Matthias Weis
Heizungsbau Lenhardt, Elschbach
Fa. Haste
Fa. Martel
Parkett-Fachgeschäft Manuel
Stefan Beck
Rüdiger Beck
Hans-Joachim Linder (auch genannt Strubbi)
Walter Lugowis
Berthold Rohr


Danke!

An alle, die zu der Umsetzung beigetragen haben. Den Firmen, Privatpersonen, Spendern und natürlich an die Helfer von 19 bis 80 Jahren. Einige waren täglich und in jeder freien Minute aktiv!